In diesem Jahr, 2019 feiert die ESCP ihr 200-jähriges Bestehen – die ideale Gelegenheit, um an den besonderen Stellenwert zu erinnern, den Europa für die Identität der Hochschule besitzt.

Bereits im Jahr 1824 zählte die Hochschule am Gründungsstandort in Paris mehr als 20 % ausländische Studierende, die zum damaligen Zeitpunkt überwiegend aus Europa kamen. Heute ist diese älteste Business School der Welt, auch die erste europäische Hochschule, die einen integrierten Lehrplan mit interkulturellen Kursen an allen sechs Standorten in Berlin, London, Madrid, Paris, Turin und Warschau anbietet. Der Studiengang Master in Management ermöglicht den Studierenden darüber hinaus, an weltweit 120 Partnerhochschulen einen Doppelabschluss zu absolvieren.

Frank Bournois, Dekan der ESCP, erklärt: „Wir nutzen die Stärken jedes Campus, um europäische, interkulturelle und fächerübergreifende Kurse anzubieten. In Madrid konzentrieren wir uns zum Beispiel auf digitale Technologien, in Turin auf den Nahrungsmittel- und Getränkesektor (F&B), in Berlin auf Nachhaltigkeit,  Unternehmertum und Digitalisierung und in London auf Energie und Finanzen. Paris ist eine hervorragende Wahl, wenn es um Geschäftsstrategien, Entrepreneurship und Management allgemein geht. In diesem Sinne ist die ESCP fast so etwas wie ein Labor zur Europäisierung, immer mit Blick auf Europa und mit globaler Perspektive.“

Europa scheint angesichts des Brexit heute vor einer nie dagewesenen Identitätskrise zu stehen. So kurz vor den Europawahlen, ist die ESCP deshalb stolz darauf, ihre Identität als Hochschule mit ihrem gesamteuropäischen Modell erneut zu bekräftigen. Doch gleichzeitig ist sich die Hochschule auch bewusst, wie wichtig es heute ist, das europäische Konzept neu zu beleben. Die ESCP hat deshalb für sich folgende Handlungsfelder identifiziert:


Internationale Führungskräfte von morgen inspirieren

Durch die Förderung eines multikulturellen und sozioökonomischen Managements humanistische Werte pflegen

Welche Werte assoziieren junge Menschen mit Europa? Die Ergebnisse der Umfrage* „Students and Europe“, die unter angehenden Studierenden und Teilnehmenden des französischen Vorbereitungskurses** durchgeführt wurde, zeigen, dass sie mit Europa im Wesentlichen Errungenschaften wie, „freier Personenverkehr“, „historischer Reichtum“ und „kulturelle Vielfalt“ verbinden. Die meisten der Befragten hatten zudem eine genaue Vorstellung, wie Europa künftig geprägt sein sollte: u.a. sollten Investitionen vorrangig in Bereiche wie Umweltschutz, Bildung, Forschung und Innovationen fließen.

Den Ergebnissen der Umfrage trägt die ESCP Rechnung und entwickelt sie in ihrem multikulturellen und interdisziplinären Konzept der Management-Ausbildung weiter.

„Wir müssen sicherstellen, dass unsere Absolventen in der Lage sind, einen Beitrag zu einer nachhaltigen und gerechten Welt zu leisten, in der jedem ein Platz in der Gesellschaft zusteht. Europa muss für die Verteidigung einer humanen und nachhaltigen digitalen Revolution stehen“, so Andreas Kaplan, Rektor der ESCP in Berlin. Angesichts der aktuellen ökologischen und technologischen Herausforderungen erscheinen Kenntnisse eines Managements im europäischen Kontext heute notwendiger denn je.

 

Durch Bildung und Sensibilisierung neue Impulse geben

Und ein weiterer Aspekt wird durch die Umfrage, die in Zusammenarbeit mit dem Espace Prépas Magazine durchgeführt wurde, deutlich: Die Studierenden in Frankreich geben zwar an, dass sie über ein solides Grundwissen zu Europa verfügen, fühlen sich aber dennoch schlecht über europäische Themen informiert. Auch hier sich sich die ESCP in der Pflicht, ihren Bildungsauftrag wahrzunehmen, aktuelle europäische Fragestellungen in den Lehrplan zu integrieren und den Austausch auch unter Studierenden zu ermöglichen.

Als erste unmittelbare Maßnahme erfolgte daraus in enger Zusammenarbeit mit der  Studentenvereinigung ESCP Tribunes die Gründung des Student Observatory for European Citizenship (OEEC). Gemeinsam mit den Studierenden möchte die ESCP das Verständnis von und für Europa fördern ebenso wie die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen.

Im Rahmen der Initiative „The European Way“ wird das Seminar Start@Europe, das für alle Master-in-Management Studierenden verpflichtend ist, weiterentwickelt zu „Designing Europe“, um dem gestalterischen Ansatz Rechnung zu tragen. Das Seminar feierte 2018 Jubiläum und fand bereits zum 10.Mal statt. Mehr als 850 Studierende aus verschiedenen europäischen und nichteuropäischen Kontexten befassten sich im Rahmen von Simulation Games mit der europäischen Politik. Einen ausführlichen Bericht und ein kurzes Video mit Aussagen der Studierenden gibt es auf youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=-fIBNmQ1kSM

und treffpunkteuropa.de:

https://www.treffpunkteuropa.de/europa-muss-sich-dringend-besser-vermarkten-10812

 

Beitrag zur Konsolidierung eines prosperierenden europäischen Wirtschaftsraums, der offen und vernetzt ist 

Dazu Jérôme Creel, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der ESCP, der kürzlich zu den Diskussionen über die EU-Reform durch die Erstellung eines Berichts für das Europäische Parlament beigetragen hat, erklärte: „Wenn die EU-Mitgliedstaaten den drohenden Risiken des Brexit oder der monetären und finanziellen Fragmentierung entgehen wollen, müssen sie, wie sie es in den letzten fünf Jahrzehnten immer getan haben, Europa neu erfinden, um es zu retten.“

Der Londoner Campus organisiert außerdem eine Reihe von Events unter dem Slogan „Rethinking Europe“ („Umdenken von Europa“), um sich auf den Brexit vorzubereiten und über die verschiedenen Wege zu seiner Überwindung nachzudenken. „Bei allen Szenarien wird sich unsere Mission in Großbritannien weiterhin darauf konzentrieren, unsere Volks-wirtschaften und Managementtalente zu verbinden und all denjenigen ein Zuhause zu bieten, die in ihre europäische Identität und in eine europäische Zukunft investieren wollen“, so Simon Mercado, Dekan des Londoner Campus.

 

*Antworten im Rahmen der Studie Students and Europe, durchgeführt von der Zeitschrift Espace Prépas bei Studierenden der Vorbereitungskurse ECE, ECS, Literatur und ECTS ECS zur Frage, welche Rolle Europa in ihrem Leben, in ihrem geopolitischen Bewusstsein, in ihren Hoffnungen und in ihren Projekten spielt.

**Die Vorbereitungskurse sind Teil des französischen postsekundären Bildungssystems und bestehen aus einem zweijährigen Studium, das im Wesentlichen als Vorbereitung für Studierende dient, die sich an einer der Grandes Écoles einschreiben wollen


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