An der renommierten Wirtschaftshochschule werden künftige Führungskräfte ausgebildet.
Ein Schwerpunkt: die Digitalisierung in der Wirtschaft. Sechs Expert*innen – sechs
Statements.


Berlin, 03. Dezember 2018. „Bedenklicher als der schlechte Breitbandausbau in Deutschland ist die Tatsache, dass Europa die Digitalisierung zu verschlafen scheint und längst von den USA und China überholt wurde. Universitäten und Bildungseinrichtungen sind hier besonders gefragt. Es gilt, innovationsfördernde Inhalte und Konzepte zu etablieren und damit einen Beitrag zu leisten, um Europa wieder neu an der Spitze und als Vorreiter bei der Digitalisierung zu positionieren.“ Professor Andreas Kaplan, Rektor der ESCP Berlin und Spezialist für digitale Themen, findet deutliche Worte, wenn es um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz geht. Bezugnehmend auf den diesjährigen Digital-Gipfel der Bundesregierung am 3. und 4. Dezember 2018 in Nürnberg sieht er Bildungsinstitutionen in der Verpflichtung, in den Bereichen, in denen es noch möglich ist, entscheidend an der Aufholjagd der Europäer mitzuwirken.


Der Digital-Gipfel in Nürnberg greift das Thema Künstliche Intelligenz (KI) auf. Diese entwickelt sich aktuell zum Hauptthema der Digitalisierung und soll durch die jüngst verabschiedete „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung gepusht werden. In Nürnberg geht es um strategische Ansätze ebenso wieum Lösungen, etwa im Bereich Ethik der Arbeitswelt oder neue Datenökonomie.

An der ESCP Berlin wird das Wissen um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz als selbstverständlicher Bestandteil der Ausbildung künftiger Führungskräfte behandelt. Gern vermitteln wir Hintergrundgespräche und Interviews mit den jeweiligen Expert*innen.

Die Expert*innen und ihre Ansätze:
Professorin Kerstin Alfes, Lehrstuhl für Organisation und Personalmanagement, Expertin für KI und Human Ressourcen:
„Künstliche Intelligenz bietet im Personalbereich unendlich viele Möglichkeiten. Sie hat das Potenzial, die Menschen zu unterstützen, ihre Stärken zu aktivieren. Dafür jedoch muss man die Ängste vor dem Kollegen Roboter ernst nehmen, die Mitarbeitenden im digitalen Wandel unterstützen, eine Fehlerkultur etablieren. Zudem muss viel Aufmerksamkeit auf die Programmiersprache gerichtet werden. Ist sie nicht wertneutral, können Strategien wie mehr Diversität ins Unternehmen zu bringen, nicht umgesetzt werden.“


Professor Markus Bick, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Spezialist für digitale Kompetenz, Big Data und Blockchain:
„Künstliche Intelligenz eröffnet uns großartige Möglichkeiten, aber sie wird uns Menschen nicht davon befreien, unsere Aufgaben selbst zu erledigen, Zusammenhänge zu verstehen, Entscheidungen zu treffen. Wer Daten sammelt, muss sie auch richtig bewerten und einordnen können. Sonst werden wir zu DatenMessies. Hier ist der Digital-Gipfel gefordert: Wir brauchen einen bundesweiten Rahmenplan, der Schüler*innen digitale Kompetenzen vermittelt. Und die gehen weit über das Programmieren hinaus.“


Professorin Marion Festing, Lehrstuhl für Personalmanagement und Interkulturelle Führung, Expertin für Talent Management:
„Im Talent Management verspricht der Einsatz kognitiver Systeme große Effizienzgewinne und
Qualitätssteigerungen in der Entscheidungsfindung. Die Auswahl von Kandidat*innen kann beispielweise weitgehend automatisiert oder Karriereplanungen können individualisiert unterstützt werden. Auch personalisierte Lernarchitekturen für Talente sind möglich. KI ersetzt den bzw. die Talent Manager*in nicht, sondern unterstützt bestmöglich. Dafür müssen verbindliche Code of Conducts den Umgang mit KI und Daten regeln.“


Professor René Mauer, Lehrstuhl für Entrepreneurship, Experte für Innovationen und Gründungen:
„Innovationen werden nicht von Algorithmen erledigt, sondern von gut vorbereiteten und motivierten
Menschen. Für diese Menschen gilt es, unternehmerisches Handeln als Querschnittskompetenz zu fördern und Innovator*innen-freundliche Rahmenbedingungen in Organisationen zu schaffen, damit sie erfolgreich Innovationen bewirken können – egal, ob im Start-up auf der grünen Wiese oder im etablierten Unternehmen.“


Professor Philip Meissner, Lehrstuhl für strategisches Management und Entscheidungsfindung, Spezialist für Strategie und Digital Business:
„Künstliche Intelligenz wird in Unternehmen künftig maßgeblich zur Entscheidungsfindung beitragen, und zwar auf allen Ebenen. Führungskräfte müssen deshalb in der Lage sein, KI und menschliche Expertise optimal miteinander zu verbinden, um strategisch nachhaltige Entscheidungen zu treffen. KI hat ein hohes Maß an positivem Potenzial. Bereits im Studium und in der Managementausbildung werden Technologien wie KI eine immer größere Rolle spielen.“

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Claudia Rudish, Head of Communications and Marketing Berlin, ESCP

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